NAG Runabout 1907


Cabrolet magnificent man in their flying machines
Das Modell bei der ersten Testfahrt
Neue Automobil Gesellschaft
 NAG Runabout 1907

eine technische Jugendliebe aus dem Film
„Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“


Cabriolet original
Das Fahrzeug aus dem Film
Das Tretboot Modell von 1910 wurde, nicht ganz zeitgemäß, mit dem Artillerieschlepper von 1967 zum Wasser gezogen. Schön wäre es doch, ein Zugfahrzeug ebenfalls aus den 1910er Jahren zu nutzen. Die Wahl fiel auf den NAG Runabout, welches in den ersten Szenen des oben genannten Filmes zu sehen ist.
Das Original
 
Das schöne gelbe Cabriolet ist ein “Runabout“, welches in der Frühzeit des Automobils die unterste Ausstattungsvariante darstellte. Ohne Windschutzscheibe, ohne Verdeck, mit nur 2 Sitzen, einer einfachen Frontbeleuchtung und einer Stalllaterne als Rücklicht begann der Traum vom Auto in den 1900er Jahren mit einer zeitgemäßen Höchstgeschwindigkeit von 60km/h
K2

NAG K2
Presto

Presto
N.A.G.
Tourenwagen
Mit Continental Pneumatic haben auf der
OESTEREICHISCHEN ALPENFAHRT 1912
der bisher schwierigsten Zuverlässigkeitsfahrt bewiesen, daß
keine     Spezialwagen     nötig     sind,     um     derartige
Konkurrenzen    mit    bestem    Erfolge    zu    bestreiten.

Die großartigen Leistungen dieser normalen NAG Serien-
wagen, die in allen Steigungen viel stärkere Konkurrenzwagen stets
spielend überholten und am Ziele der Tagesetappen jedesmal
geschlossen eintrafen, erregten bei Fachleuten und Laien unge-
teilte Bewunderung und Anerkennung. Sie wurden mit einem
ersten Preise und vier silbernen
Wagenplaketten ausgezeichnet.
Alpenfahrt 1910 I Preis und goldene Medaille und silbernes Wagenschild
Alpenfahrt 1911 Ehrenpreis und große silberne Medaille

Neue Automobil Gesellschaft m.b.H. Berlin Oberschöneweide


NAG fertigte als PKW den K2 wie links zu sehen. Dieses Fahrzeug hat wenig Übereinstimmung mit dem Film- Runabout. Die  Frontpartie des gelben Cabriolets erinnert mehr an die Lieferfahrzeuge dieser Zeit. Mittig ist ein Presto Lieferfahrzeug zu sehen.
Kurzzeitig  war NAG (Berlin) Eigentümer von Presto (Chemnitz). Es kann also vermutet werden, dass es sich bei dem Film- Fahrzeug um einen Nutzfahrzeug Umbau zu einem Runabout handelt. Angefertigt wurden diese Umbauten auch für Wettkämpfe in der automobielen Frühzeit. Etwas später wurden keine Spezialfahrzeuge benötigt um Wettbewerbe zu bestreiten. Gute Platzierungen wurden vertriebswirksam beworben, wie die Anzeige erklärt.

Ein hübsches Fahrzeug bleibt das gelbe Cabriolet, auch wenn es vermutlich ein nachträglicher Umbau sein könnte.

Die Firma NAG existierte von 1901 bis 1930 und ging über mehrere Fusionen in MAN auf. Übrig geblieben ist das NAG Fabrikgebäude, der Behrensbau in Berlin Oberschöneweide.

Das Fahrzeug kann der Zeit vor 1908 zugeordnet werden. Die hölzerne Trennung zwischen Motor und Fahrer gibt es später nicht mehr.
Charakteristisch für die Fahrzeuge dieser Zeit war:
  • Der Fahrerplatz war noch rechts, erst 1923 rückte dieser langsam nach links.
  • Die Reifen waren dünn, deren Qualität noch nicht so gut, die Straßen waren für stahlbereifte Kutschen ausreichend und überall lagen die Hufnägel der Pferde herum. So mußten möglichst viele Reifen mitgenommen werden. Zum Reifenwechsel reichte allerdings ein 25er Maulschlüssel.
  • Die zwei Armhebel, einer für die Schaltung und einer für die gebremsten Hinterräder, waren der Standard. Eine Fußbremse war noch nicht üblich.
  • Als Beleuchtung wurden Laternen verwendet, die mit dem Streichholz angezündet werden mußten. Der notwendige Carbid- Azetylen-Gasgenerator ist in der Kiste auf dem linken Kotflügel montiert. Elektrisches Licht am Auto gab es erst ab1913.
  • Hölzerne Räder aus der Kutschen Zeit standen im Wettbewerb mit den Speichenrädern. Beide zerbrachen bei höheren Kurvengeschwindigkeiten.
Auto fahren war in dieser Zeit noch richtig teuer. Der durchschnittliche Monatslohn im Jahr 1907 betrug 81 Mark. Wird das Verhältnis der Netto- Monatslöhne 1907 und 2019 von etwa 1:25 berücksichtigt so ergeben sich die folgenden Preise:

Fahrzeugpreis in Mark etwa
4`500,00M  112`500,00 Euro
Benzinpreis  
       0,50 M   12,50 Euro
KFZ Steuer  (1PS=50 M)    300,00 M 
    7`500,00  Euro

Die KFZ-Steuer war im  Deutschen Reich nicht einheitlich geregelt. Üblich waren Steuersätze zwischen 25 und 50 Mark pro PS. Dazu wurde die Motorleistung mit zwei Zahlen angegeben. Die erste Zahl benennt die zu versteuernde Leistung in PS und die zweite Zahl benennt die maximale Motorleistung in PS. Die Bezeichnung 6/14 PS bedeutet: 6 Steuer-PS bei einer maximalen Motorleistung von 14PS. Der Benzinpreis sinkt im Verhätnis der zur Lohnentwicklung kontinuierlich. Vor 1900 konnte Benzin in der Apotheke gekauft werden und kostete etwa 17,50 Euro pro Liter. Der Benzinverbrauch der Autos war aber ähnlich der heutigen Fahrzeuge.

Das Modell


Das Modell soll wieder im Maßstab 1/4 gebaut werden. Begonnen wurde mit der Aufarbeitung von Screenshoots aus dem Film und einigen Fotos aus dem Netz. Die aktuellen Bilder von dem Fahrzeug, welches in einem Museum in Großbritanien steht, zeigen eine andere Farbgestaltung. Aus praktischen Gründen wurde diese Farbgestaltung mit schwarzem Fahrwerk übernommen. Die Länge kann an Hand der Raddurchmesser auf 4,25m mit einem Radstand von 3,20m abgeschätzt werden, was die These vom nachträglichem Umbau aus einem Transporter unterstützt. Der K2 hat nur einen Radstand von 2,50m. Der Akku im Modell ist ein 32Ah 12V Lithium Akku mit einer Masse vom 5kg. Die Masse ist notwendig um die Blattfedern etwas zu belasten. Die Motorhaube mußte für diesen Akku angepasst werden. So ist die Front 10% höher geworden. Vorteil des großen Akkus ist eine Nutzungszeit von etwa 4 Stunden oder reichlich 20 km. Der Antrieb erfolgt durch 2 Elektromotoren mit je einem Planetengetriebe, die als Radnabenantrieb die Hinterräder treiben. Dazu wurden Motor und Getriebe aus zwei Akkuschraubern verwendet. Vorteil ist, dass es beim Durchrutschen eines Rades nicht zum Stillstand des Fahrzeuges kommt, wie bei der Verwendung von Differential- Getrieben üblich. Wird das Fahrwerk nahe am Original gebaut dann entspricht das Fahrverhalten auch dem der Autos der 1910er Jahre. Die Blattfederung ohne Stoßdämpfer ist sehr weich, was sicherlich auf den Straßen der damaligen Zeit angenehm war. Die Höchstgeschwindigkeit von 60km/h ist im Modell 15km/h und wird durch die Akkuschrauber- Antriebe erreicht. Das Auto springt und schwingt dann aber schon merklich. Die Eigendämpfung der Blattfedern ist eben nicht sehr hoch. Das schnelle Durchfahren von Kurven ist mit diesem Fahrwerken weder im Original noch im Modell möglich. Das Auto kippt einfach um. Schnelligkeit ist bei diesen Fahrzeugen aber auch nicht das Ziel.

Die Elektrik versteckt sich unter den Sitzen, die Elektronik ist im Tankfass untergebracht. Die Lautsprecher für das Soundsystem sind hinter den beiden seitlichen Deckeln des Tankfass montiert. Die Puppen haben jeweils 3 Servos. Jeder Arm kann bewegt werden und der Kopf dreht sich. Der Kopfservo sitzt im Hals der Puppe.
Zugmaschine Puppe_3Servos

Der Verwendungszweck: Transport des Schiffsmodells, die Gesamtlänge beider Modelle ist etwas mehr als 3m.


Die Details

kommen später





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